Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Kurfürsten und sollte ein Mittelpunkt für die besten nationalen und geistigen Bestrebungen in den weltbürgerlich angehauchten, westlichen Landen werden. Wie kleinlich erschienen diesem geistigen Mittelpunkte gegenüber die Universitäten, die früher hier die Erziehung vollendeten, Duisburg und Düsseldorf, Köln und Bonn! Auch andere Hochschulen wurden geplant. Eine technische Hochschule wurde allerdings erst viel später in Aachen eingerichtet, aber Düsseldorf, das seine weltberühmte Bildergalerie verloren hatte, bekam doch jetzt schon zur Entschädigung eine bald zu hohem Ansehn gelangende Malerei-Akademie. (1819.) Auch manche verwandte Kunst sollte sich hier in Anlehnung an diese Pflege des Schönen entwickeln. Denn Musik, Schauspielkunst, Poesie u. a. fanden hier glückliche Vertreter. (Mendelssohn, Immermann, R. Reinick usw.)
In viel größerem Umfange erfolgte natürlich die Begründung der sogenannten höheren Schulen. Die Provinzialschulkollegien wurden 1825 eingerichtet. Als dann 1832 die Abiturientenprüfungen*) geregelt wurden, war die Zahl der Gymnasien durch den Zuwachs der 70 neuen Anstalten, namentlich am Rhein und im Osten, bereits auf 110 gestiegen. (85 ev., 21 kath., 4 sim.) Neben diesen gelehrten Schulen forderte man aber auch die Einrichtung von Bürger- oder Realschulen. Und das mit vollem Recht. Die Zahl derjenigen Schüler aus bürgerlichen Kreisen, die sich mit der Bildung der Volksschulen nicht begnügen wollten, anderseits aber auch nicht später die Universität zu besuchen gedachten, wuchs in demselben Maße, wie sich das Städtewesen mehr und mehr entwickelte. Für solche Schüler wurden Anstalten gesucht, die eine zweckmäßige Vorbildung für Handel und Gewerbe ermöglichten; dazu wurden die Bürgerschulen eingerichtet. Leider aber wurde ihre Entwicklung immer wieder mit der Frage der Berechtigungen verquickt, und um diese zu erweitern, der ursprüngliche Zweck immer wieder aus dem Auge verloren. Aus den Bürgerschulen nach den Vorschriften des Jahres 1832, die schon Latein zuließen und daher „berechtigte höhere Bürgerschulen“ geworden,**) wurden 1859 neunjährige
•) Zuerst eingeiührt 1789. Die neuen Bestimmungen kamen namentlich der Beschäftigung mit griechischer Sprache und Literatur zustatten.
**) Sobald 1832 die Berechtigungen zugestanden waren, wuchs die Zahl dieser Anstalten in 10 Jahren von 9 auf 41.
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TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
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friedliche Kaufleute und feindliche Heere sich trafen, sondern auch als Sitz einer Universität das Ziel der Lernbegierigen. Hier war die feine Bildung zu Hause; es war ein „Klein-Paris“, das zeitweilig literarisch und gesellig den guten Ton angab. Auf dem Gebiete des Buchhandels führte es sogar die erste Einigung Deutschlands herbei. Seine Bildungsanstalten waren schon früher
die am stärksten besuchten, wie sie es heute noch sind. Für
kaufmännische Zwecke aber, namentlich für den Geldhandel übertraf schon früher Frankfurt a. M. die Stadt an der Pleiße. Die seit 1240 eingerichteten Messen begründeten die erste Blüte. Die Goldene Bulle machte sie 1356 zur ideellen Hauptstadt Deutschlands, wo in der Regel auch die Kaiserkrönung stattfand. Im Geldgeschäft behauptete sich Frankfurt auch noch in der Zeit des Bundes an der Spitze, und als der Ausgleich der Taler-und Guldenrechnung hier überflüssig wurde, entwickelte sich doch der einmal gewonnene Wohlstand weiter, so daß sie auch jetzt noch im Geldgeschäft maßgebend ist. Die gefeiertste Stadt aber war wohl Nürnberg. Sie war die erste freie Stadt gewesen, die sich friedlich von der Verwaltung der burggräflichen Beamten befreite. Innere Kämpfe zwischen Patriziern und Handwerkern waren hier kaum vorgekommen. So konnte eine li iedliche und harmonische Entwicklung der Talente sich vollziehen, die nicht bloß dem Handel, sondern auch der Pflege alles Schönen zugewendet war. Das Kunstgewerbe wurde hier im Großen wie im Kleinen betrieben, und zugleich mit den Erzeugnissen des Orients sendete Nürnberg seine eigenen Kurzen Waren*) in alle Welt hinaus. Die Namen von Peter Vischer und Albrecht Dürer, von Adam Krafft und Veit Stoß mögen wenigstens andeuten, wie vielseitig hier die Pflege des Schönen war. Auch das Handwerk wurde durch die Kunst veredelt (Hans Sachs) und der Kaufmann wetteiferte im Wissen mit den gelehrten Humanisten (Martin Behaim, Willibald Pirck-heimer). Daß aber das alte Nürnberg in dem neuen weiterlebt, verrät uns ein Gang durch seine heutigen Straßen und ein Blick in seine durchgeistigte Industrie.
So ist die alte Zeit wieder lebendig geworden. Es sind dieselben Plätze, die einst blühten und dieselben Linien, auf
*) Für große, umfangreiche fehlten hier die Transportmittel; es waren „Kurze“ Waren, denen ihre geistige Arbeit den Wert verlieh.
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Extrahierte Personennamen: Nürnberg Peter_Vischer Albrecht_Dürer Albrecht Adam_Krafft Hans_Sachs Martin_Behaim Willibald_Pirck-heimer
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nun in reicherem Maße der Abzahlung der Kriegsschulden und den Zwecken der friedlichen Arbeit gewidmet werden. Solcher Aufgaben gab es übergenug, auch für Staatszwecke.
Denn nicht der Ruhe und dem Behagen gehörte die Folgezeit, sondern der Tätigkeit und den Geboten der Pflicht. Zwei Pflichten zumal waren es, für welche der preußische Staat seine Untertanen in Anspruch nahm. Es waren die allgemeine Wehrpflicht und die allgemeine Schulpflicht.
Die letztere war die nächste und vielleicht auch die wichtigste. Schon in den Tagen des Falles hatte der Staat die Frage der Erziehung ernst in das Auge gefaßt. Als Zeichen, daß er auf die Zukunft rechne, stiftete er trotz aller Geldnot bereits 1809 die Berliner Hochschule, die nicht bloß die Fachwissenschaften, sondern auch die höheren Güter der Vaterlandsliebe, der Religion und Sittlichkeit pflegen sollte. In diesem Geiste hatte auch Fichte seine Reden an die deutsche Nation gehalten. Und in gleicher Richtung wurde weitergearbeitet, als 1817 vom Ministerium des Innern das für geistliche, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten abgezweigt wurde. Der erste Kultusminister war v. Altenstein. Hier war er auf dem rechten Posten. In unermüdlicher Tätigkeit traf er seine Anordnungen gleich für das ganze Schulwesen, für die Hochschulen, die mittleren und die Volksschulen. Schon früher hatte der preußische Staat für diese Zwecke mehr getan wie andere Länder. Jetzt aber stand die Schaffenslust in umgekehrtem Verhältnis zu den bescheidenen Mitteln. Es gehörte das musterhafte Beispiel des Finanzministers Ladenberg dazu, der selbst von eiserner Arbeitskraft und spartanischer Bedürfnislosigkeit war, um die Arbeitsfreude und Leistungsfähigkeit in den Beamtenkreisen zu erhalten, so schlecht sie auch alle dafür bezahlt wurden.
Unter den Hochschulen kam im Osten namentlich die Universität Halle in Betracht, die in der französischen Zeit geschlossen war, nun aber, im Angedenken an die segensreichen Einwirkungen der Berliner Universität, neu und reich ausgestattet wurde und damit zugleich für die eingegangenen Universitäten von Wittenberg und Erfurt vollsten Ersatz bot. Noch viel reicher und für den preußischen Maßstab viel glänzender wurde die rheinische Universität Bonn im Jahre. 1818 eingerichtet. Sie fand eine treffliche Heimstätte in den verlassenen Schlössern der alten
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95
N. Noch manches Merkwümge aus -er Negierung
Friedrich Wilhelm's Iii.
Auf der großen Fltrstenversammlung zu Wien wurde bestimmt,
daß Preußen alle Länder wieder haben sollte, welche es im Frie-
den von Tilsit verloren hatte. Dazu bekam es noch einen großen
Theil vom Königreiche Sachsen, schöne Lander am Rheinstrpme, das
bisherige schwedische Pommern nebst der Insel Rügen und von Polen
das Großherzogthum Posen. An Baiern und Hannover trat es
dagegen einige Landestheile ab.
Beim Tode Friedrich Wilhelm's. des Dritten, warunscr Vaterland
5092 Qnadratmeilen groß und zählte Uber 15 Millionen Einwohner.
Das ganze Reich theitte man gleich nach dem Frieden in die Pro-
vinzen : Preußen, Posen, Pommern, Brandenburg, Schlesien, Sach-
sen, Westfalen und die Rheinprovinz. Jede Provinz wurde wieder
in Regierungsbezirke, jeder Regierungsbezirk in landräthliche Kreise
und jeder landräthliche Kreis in Verwaltungsbezirke getheilt. Der
König stand mit der größten Thätigkeit an der Spitze der ganzen Re-
gierung im Lande. Jeder konnte sich an ihn wenden und ihm sein An-
liegen vortragen, und der gute Fürst hals, wo er nur konnte, und ge-
währte gern, wenn es ihm möglich war.
Unter dem Könige standen unmittelbar die Minister und der
Staatsrath. Die allgemeinen Angelegenheiten jeder Provinz be-
sorgte der Oberpräsident, die Regierungen verwalteten das Uevrige
bis auf das Kleinste, und ihnen war darin in jedem Kreise der Land-
rath behülflich, welcher wieder Helfer in den Amtmännern, Bür-
germeistern und den Dorfrichtern oder Dorfschulzen fand. Damit
Jedem im Lande sein Recht werde, wurden Kreisgerichte, Appel-
lationsgerichte und in Berlin das Ober-Tribunal eingesetzt. Diese
Einrichtungen bestehen fast alle noch bis jetzt. In Allem erkennen
wir, daß dem Könige nichts lieber war, als das Glück seines Volks.
Vom Jahre 1816 bis 1810 verwendete er 150 Millionen für das
Wohl seines Landes. Wenn Thenrnng entstand, wenn Ucber-
schwemmung, Brandunglück und sonstige Unfälle sich im Lande er-
eigneten , so gab Friedrich Wilhelm nicht Hunderte, nein Tausende,
ja Millionen, um die Unglücklichen zu unterstützen und den Elenden
zu helfen. Solch ein Wirken für Landeswohl und Unterthancnglück
segnete Gott. Es entstand in unserm Lande ein ganz freier Bauern-
stand, in den Kreisen und Provinzen sprachen die Kreis- und
Lanchtände die Wünsche des Volks ans. Die Gemeinheiten wurden
getheilt und die Gemeindeschnlden mehr und Mehr getilgt. Ackerbau
und Viehzucht verbesserte man. Gewerbe, Fabriken und Mannfac-
tnren kamen in Flor. In Leinwand, in Wolle, in Baumwolle, in
Seide, in Eisen und Stahl wurden im Lande herrliche Sachen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm's Friedrich Friedrich_Wilhelm's Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Wien Tilsit Sachsen Rheinstrpme Polen Posen Baiern Hannover Posen Pommern Brandenburg Schlesien Westfalen Rheinprovinz Berlin
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gemacht, außerdeur in Kupfer, Gold, Silber, Leder, Papier, Tabak,
Zucker, Seife, Essig, Bier, Branntwein, Glas, Porzellan und
Steingut. Hin und wieder bildeten sich Gesellschaften, die unsere
Maaren nach den fernsten Theilen der Erde schickten, und der König,
um dieses zu befördern, schloß mit vielen Staaten außerhalb Deutsch-
land's Bündnisse, damit wir unsere Sachen verschicken könnten.
Besonders merkenswerth ist der große Zollverein, welchen der König
zu Stande brachte, damit in Deutschland ein freier Verkehr statt
finde. Zu diesem Zollvereine gehörten Sachsen, Baiern, Würtcm-
bcrg, Baden, die sächsischen Hcrzogthümer, die beiden hessischen
Reiche, Nassau, die anhaltinischen Länder, Braunschweig, Hannover,
Oldenburg, Frankfurt am Main und mehrere kleine deutsche Staaten.
Im Innern des Landes wurden Flüsse schiffbar gemacht. Unsere
Posten waren so vorzüglich eingerichtet, daß andere Länder diese
Einrichtung nachahmten. An der Instandsetzung der Wege war
man überall thätig. Fast nach allen Seiten hin sing man an,
Eisenbahnen zu bauen. Durch dieses Alles kam der Handel sehr
in Flor. Unsere vorzüglichsten Handelsstädte sind Berlin, Frank-
furt an der Oder, Stettin, Danzig, Königsberg, Breslau, Magde-
burg, Elberfeld, Köln und Aachen.
Was der König für die Kirchen und Schulen gethan hat, ist
sehr bedeutend. Ueberall erhielten Städte und Dörfer im Lande zur
Wiederherstellung, oder zum Neubau ihrer Kirchen und Schulen Tau-
sende. Der König, welcher selbst fromm und gottesfürchtig lebte,
wünschte, daß seine Unterthanen immer mehr wachsen sollten in aller
Gottseligkeit und Ehrbarkeit. — Auf die Volksschulen legte man
einen großen Werth, darum sorgte man für sie und ehrte die Lehrer.
Fast jedes Dorf im Lande bekam seine Schule. Arme Gemeinden
unterstützte der Staat, wenn sic die Kosten ihres Schulwesens nicht
bezahlen konnten. Die Universitäten und die Künstlerschulcn beför-
derten Wissenschaft und Künste. In der Hauptstadt und in den
Provinzen wurden prachtvolle Gebäude aufgeführt, um Tagelöhnern
Nahrung zu geben und Handwerker und Künstler zu beschäftigen.
Die Abgaben im Lande. Es war des Königs größte
Sorge, in allen Ausgaben recht sparsam zu sein, damit die Unter-
thanen so wenig Abgaben, als nur möglich, bezahlen müßten. Was
der König für sich gebrauchte, bezahlte er fast ganz aus seinem eigenen
Vermögen, und da er sehr einfach lebte, so bedurfte er nicht viel
und verwendete noch Manches davon zum Besten seiner Lande. Die
fest bestimmten Abgaben sind bis hierher fast so stehen geblieben.
Wir haben die Zölle und die Steuern auf Wein, Bier, Brannt-
wein und Tabak, die Abgaben vom Salz, die Stempel-, die Ge-
werbe-, die Grundsteuer und die Gebäudesteuer, die Klassen- und
Einkommensteuer für das platte Land und die Schlacht- und
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Baiern Baden Nassau Braunschweig Hannover Oldenburg Frankfurt_am_Main Berlin Stettin Danzig Königsberg Breslau Elberfeld Aachen
146
auf alle Weise zu verfeinern, gab dem Staat weise Einrichtungen,
und hob den Gottesdienst besonders durch Anstellung der heiligen Dichter
und Sänger.
16.
Salomo. (1018 — 980 v. Chr.)
Ein Liebling Davids, bestieg Salomo mit Hintansetzung seiner
älteren Brüder im 22sten Jahre seines Alters den Thron und genoß
während seiner friedlichen Regierung die Früchte der Mühen seines
Vaters. Durch dessen vielseitige Erfahrungen belehrt und von den
Weisen des Hofes unterrichtet, verschaffte er sich in kurzer Zeit durch
seinen feinen Verstand, seine hohe Bildung und durch ausgezeichnete
Liebe zu den Künsten den Beinamen des Weisen. Die Vervollkomm-
nung der von David begründeten Einrichtungen, seine weisen richter-
lichen Urtheile, besonders aber der von seinem Vater beschlossene, von
ihm aber ausgeführte Bau jenes berühmten Tempels, der an Größe,
Pracht und Schönheit Alles übertraf, was man bis jetzt von Werken
der Baukunst gesehen hatte, verbreiteten seinen Namen weithin; ja
viele Fremde wurden durch den Glanz seiner Hofhaltung nach Jerusalem
gezogen. Diesen Glanz zu erhalten, machten ihm seine unermeßliche
Reichthümer leicht möglich, welche besonders durch Beförderung der
Schifffahrt und eine geordnete Finauzverwaltnng anwuchsen. Seine
Gerechtigkeit und weise Anstalten erhielten ihm die Achtung und Ehr-
furcht des Volks und die Ruhe nach außen sicherte er durch ein geübtes
Heer, welches 12,000 nach ägyptischer Art gerüstete Krieger und 1400
Streitwagen zählte. Wie aber auf der einen Seite der Wohlstand des
Volkes gehoben und überall im Lande Bildung verbreitet wurde, so
wirkte das vom Hof gegebene Beispiel der Ueppigkeit nachtheilig auf
die Sittlichkeit seiner Unterthanen. Auch mochten Manche, welche ihre
bisherigen einfachen Sitten beibehielten und denen der mvrgenländische
Lurus ein Aerger war, unzufriedene Gesinnungen hegen, welche indessen
bei seiner feststehenden Macht nicht lallt werden durften. Die Aufnahme
einer Menge ausländischer Weiber in sein Frauengemach bewies, daß
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Extrahierte Personennamen: Davids Salomo David David
83
Burg lange Ceoropia stieß. Seine 50 Jahre läng andauernde Regierung
war von den segensreichsten Erscheinungen begleitet. Lange in Sais
an der Mündung des Nils wohnend, statte er die Gesittung Aegyptens
sich vollkommen angeeignet und war bestimmt, der Gründer eines
Staats zu werden, der es in Wissenschaft, Kunst und feiner Bildung
allen andern aller Zeiten zuvortstat. Er weihte sein Volk in die
Geheimnisse der Religion ein, lehrte es die Vortheile des gesellschaft-
lichen Lebens kennen, und beförderte Ackerbau rmd Schifffahrt. Den
Oelbaum machte er der Minerva, als der Schutzgöttin Athens, heilig.
Sein Andenken verewigte ein Grabmal im Parthenon oder Minerven-
tempel, der auf der Akropolis prangt, und das Sternbild des Wasser-
manns wurde ihm geweiht. Endlich wanderte auch Pelops, Sohn des
lydischen Königs Tantalus, ans Kleinasien nach Griechenland ein,
bewarb sich um die schöne Hippodamia in Elis und bekam mit der
Braut das Reich. Von ihm erhielt die Halbinsel den Namen, während
sie vorher Apia hieß, von Apis, einem Sohn des Jnachus. Seine
Söhne Atreus und Thpestes, deren Familiengeschichte von Mord und
Blut bezeichnet ist, verdrängten die Nachkommen des Danaus fast ganz
aus dem Peloponnes. Des Atreus älterer Sohn, Agamemnon, ward
König von Mycene, der jüngere Menelaus, durch die Heirath mit
der Helena, König von Sparta. In diese Zeit fällt die Einführung
der Orakel, des Amphiktponen- oder Völkergerichts zu Anthela, einem
Flecken bei den Thermvpylen, die feierlichen Spiele in Olympia, die
Gesetzgebung des weisen Minos auf Kreta. Mit dem Argonautenzug
beginnt das heroische Zeitalter.
Aeson, König von Jolkos in Thessalien, hatte die königliche
Würde seinem Sohne Jason übergeben, während seiner Minderjährigkeit
aber seinen Halbbruder Pelias zum Reichöverweser ernannt. Als nun
Jason zu der bestimmten Zeit das väterliche Reich zurückforderte, so
erklärte Pelias, er wolle ihm das Reich nicht vorenthalten, nur solle
er zuvor das goldene Vließ oder das Fell des Widders holen, auf
welchem Phrirus und Helle über die Meerenge der Dardanellen geritten
(Hellespont, Meer der Helle, weil sie darin ertrank) wären und das
in Colchis am schwarzen Meere in einem geweihten Haine an einer
Eiche aufgehängt war. Jason, voll Muth und nichts Arges ahnend,
forderte nun alle Wackeren auf, diese Fahrt mitzumachen, welche
Gelegenheit zu Heldenthaten Veranlassung geben mußte. Die Vorzüg-
lichsten, welche sich an dieses Unternehmen anschloßen, sind: Herkules,
durch seine Stärke bekannt, die Helden Castor und Pollur, Polens,
Admet, Melcager, der den kalydonischen Eber erlegte, Theseus und der
6*
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
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Extrahierte Personennamen: Agamemnon Jolkos Jason Jason Jason Muth
750
Nachdem Turenne bei Dünkirchen 1658 einen Sieg davongetragen,
wurde mit Spanien Friede geschlossen. Der König heirathete die
spanische Infantin. Endlich starb Mazarin 1661, 59 Jahre alt, und
hinterließ ein ungeheures Vermögen. Nun regierte Ludwig 54 Jahre
lang bis an seinen Tod ohne ersten Minister. Auf einen tüchtigen
Finanzminister mußte er Bedacht nehmen, da er große Plane in sich
trug und vielen Aufwand machte, wozu die starken Ausgaben für
Maitressen Vieles beitrugen, deren er mehrere hatte, und von denen
er endlich die Frau von Maintenon ehlichte, die zuletzt eine religiöse
Richtung verfolgte. Colbert war es, dem Frankreich seinen Handel,
seine Fabriken und eine Menge guter Einrichtungen verdankte. Besonders
ließ er den Südkanal anlegen, der das mittelländische mit dem atlan-
tischen Meere verbindet, und Ackerbau, Künste und Wissenschaften wurden
treulich gepflegt. Aus seinem Sohne, dem Dauphin, wollte der König
einen vortrefflichen Regenten bilden lassen; aber er starb noch vor
ihm 1711. — Ludwigs Aeußeres war königlich und flößte Ehrfurcht ein.
Er hatte schöne Gestchtszüge, einen bohen Wuchs und viel Anstand in
seinem Benehmen. Nie gieng seine Güte in Vertraulichkeit über. Er
schätzte, sey es auch nur, um für einen Gönner der Wissenschaften zu
gelten, die Gelehrten und verkannte nur selten die außerordentlichen
Menschen, die er für seine Zwecke benützen konnte. Seine Minister
und Feldherren und die vielen Dichter, Philosophen und Gelehrte, die
unter seiner Regierung glänzten, haben den Ruhm seiner Negierungs-
zeit für immer begründet.
Nachdem Ludwigs Schwiegervater, Philipp Iv., gestorben, richtete
jener sein Auge auf die spanischen Niederlande und Turenne machte
reißende Fortschritte. Da schloß Holland, welches für sich besorgt war,
mit England und Schweden die Tripelallianz (Dreiverbündung), und
nachdem noch vorher der große, wieder zurückberufene Cond« und der
Marschall von Luxemburg die Franche Comt« (Frahnsch-Conteh), einen
Theil von Burgund, weggenommen, wurde auf des Kriegsministers
Louvois (Luwoa) Betreiben Friede geschlossen, Ludwig gab besagte
Provinz wieder heraus, behielt aber die in den Niederlanden eroberten
Orte (1668). Ein zweiter Raubkrieg wurde auf Louvois Anrathen
gegen die vereinigten Niederlande unternommen, da die glänzenden
Hoffeste und die vielen unternommenen Bauten Ludwigs feurigen Geist
nicht genug beschäftigten. Cond«, Turenne und der große Ingenieur
Vauben (Wvbahngh) sollten sich Lorbeeren darin erwerben. Holland wäre
verloren gewesen, wäre nicht der noch junge Wilhelm M. von Oranien
gn der Spitze gestanden, der mit Ruytcr, dem trefflichen Seehelden,
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig von_Maintenon Colbert Ludwigs_Aeußeres Ludwigs Ludwigs_Schwiegervater Ludwigs Philipp_Iv. Philipp_Iv. Ludwig Ludwig Ludwigs Wilhelm_M._von_Oranien Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Frankreich Holland England Schweden Luxemburg Burgund Louvois Niederlanden Holland
757
Burgund, und dessen Gemahlin. Endlich, den 25sten August 1714,
endete auch er sein thätiges Leben. Leider war diese Thätigkeit nicht
von gesegneten Folgen! Das Land hatte eine Schuldenlast von 900
Millionen Thalern, eine Masse guter Arbeiter war dem Lande entzogen,
Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen darnieder. Wirklich hatte er auch
den Schmerz, zu sehen, wie seine nächste Umgebung immer kälter gegen
ihn wurde. — An seinem Hofe hatte immer die größte Pracht geherrscht,
Fest reihte sich an Fest und Tausende waren aufgewendet worden. Die
Hofetikette war unglaublich strenge: Alles drehte sich um Ludwigs eitles
Ich. Nie ein Freund der Lektüre, that er auch für die Schulen Nichts.
In religiösen Dingen war er bigott. Er hatte das Volk in Armuth
versetzt und durch schlechtes Beispiel der Sittlichkeit beraubt. Alles
jauchzte bei der Nachricht von seinem Tode.
130.
Peter der Grosze und Carl Xii. cnoo.)
Betrachten wir das Feld der Geschichte, so finden wir, daß immer
Gegensätze nothwendig waren, um das Bessere zu entwickeln, da nur
aus dern.kampfe das Bessere hervorgeht.
Im Jahr 1016 war Jaroslaw Ezar oder Großfürst geworden,
der Vieles für Rußlands Bildung that. Jaroslaws 11. Sohn, Ale-
xander, schlug die Schweden an der Newa, daher Alexander Newski.
Sein jüngster Sohn Daniel nannte sich zuerst Großfürst von Moskau
und erbaute daselbst den Kreml, eine Veste, aus vielen Gebäuden
bestehend. Iwan Wasiljewitsch 1. gelang es 1481, sein Land von den
Tartaren zu befreien. Unter ihm entstanden die Kosaken, mißvergnügte
Russen, von Polen und Tartaren gedrängt, die sich in die Ukräne
Zurückzogen. Seine Gemahlin Zol, eine griechische Prinzessin, übte
einen günstigen Einfluß aus. Iwan Wasiljewitsch Ii. that noch mehr
Sur Hebung des Volks. Er berief deutsche Handwerker, Künstler und
Gelehrte, gab weise Gesetze, legte Buchdruckereien an und beförderte
den Handel durch einen Vertrag (1553) mit Elisabeth. Iwan 1!.
errichtete die Strelizen, ein stehendes Heer, eroberte Kasan und Astrachan
und bekriegte die deutschen Ritter. Als nach Feodors, Sohn Iwans 11..
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: August Ludwigs Carl_Xii Jaroslaw_Ezar Jaroslaws Alexander_Newski Alexander Daniel Iwan_Wasiljewitsch Iwan_Wasiljewitsch Iwan
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Ausdrucks und sein herrlicher Stil bleiben unerreicht. Besonders aus-
gezeichnet ist seine Schilderung von Naturscenen; dem geringsten
Gegenstände wußte er durch eine lebhafte Darstellung etwas Anzie-
hendes zu geben. Der Geschmack an der Naturgeschichte wurde allgemein
geweckt und Busfons Verdienst fand auch die Anerkennung der Negie-
rung. Er wurde in den Grafenstand erhoben und ihm später eine
Bildsäule errichtet. Die Geschichte der vierfüßigen Thiere ist sein
Hauptwerk. Er starb 1788, 81 Jahre alt.
134.
Friedrich Ii. und Maria Theresia.
Nachdem Friedrich Hi., Kurfürst von Brandenburg und unum-
schränkter Herzog von Preußen, König geworden (1700), suchte er
sein Reich auf alle Art zu erweitern und unter seiner und seines Sohnes
Negierung zeichnete sich besonders Leopold von Dessau, schlechtweg oder
vorzugsweise der Dessauer genannt, aus. Trotz des großen Aufwandes,
der an seinem Hofe herrschte, nahmen Wissenschaften, Künste und
Gewerbe unter ihm einen bedeutenden Aufschwung. Sein Sohn (er
nannte sich Friedrich 1., König von Preußen) Friedrich Wilhelm l.,
hatte ganz andere Gesinnungen. Er war ein Soldatenkopf und äußerst
sparsam, also ein Pedant in politischer und ökonomischer Beziehung,
darneben auch ein besonderer Feind des andern Geschlechts. Er errichtete
viele vortreffliche Anstalten, nur war er kein Gönner der Wissenschaften.
Gegen seine Familie bewies er sich als einen Tyrannen, was besonders
eine Tochter von ihm, Friderike, Markgräfin von Baireuth, mit
grellen Farben schildert.
Friedrich H., sein Sohn, der größte Fürst des löten Jahrhunderts,
ivurde 1712 geboren und starb 1786. Da er für Dichtkunst, Musik
und Malerei besondern Sinn hatte und ihm die Strenge seines Vaters,
kein als einem Militär diese Dinge als Narrheiten erschienen, lästig
frei, so beschloß er, zu entfliehen. Seine Schwester, die besagte Fri-
kerike, sowie der Lieutenant (Liötenahng, Stcllhalter) Katt und der
Page oder Edelknabe Keith wußten um das Geheimniß. Sie wurden
eingeholt und Katt vor dem Fenster des verhafteten Prinzen enthauptet;
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Hi Friedrich Leopold_von_Dessau Leopold Friedrich_1. Friedrich Friedrich_Wilhelm_l. Friedrich Wilhelm Markgräfin_von_Baireuth Friedrich_H. Friedrich Keith