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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 85

1910 - Düsseldorf : Bagel
Kurfürsten und sollte ein Mittelpunkt für die besten nationalen und geistigen Bestrebungen in den weltbürgerlich angehauchten, westlichen Landen werden. Wie kleinlich erschienen diesem geistigen Mittelpunkte gegenüber die Universitäten, die früher hier die Erziehung vollendeten, Duisburg und Düsseldorf, Köln und Bonn! Auch andere Hochschulen wurden geplant. Eine technische Hochschule wurde allerdings erst viel später in Aachen eingerichtet, aber Düsseldorf, das seine weltberühmte Bildergalerie verloren hatte, bekam doch jetzt schon zur Entschädigung eine bald zu hohem Ansehn gelangende Malerei-Akademie. (1819.) Auch manche verwandte Kunst sollte sich hier in Anlehnung an diese Pflege des Schönen entwickeln. Denn Musik, Schauspielkunst, Poesie u. a. fanden hier glückliche Vertreter. (Mendelssohn, Immermann, R. Reinick usw.) In viel größerem Umfange erfolgte natürlich die Begründung der sogenannten höheren Schulen. Die Provinzialschulkollegien wurden 1825 eingerichtet. Als dann 1832 die Abiturientenprüfungen*) geregelt wurden, war die Zahl der Gymnasien durch den Zuwachs der 70 neuen Anstalten, namentlich am Rhein und im Osten, bereits auf 110 gestiegen. (85 ev., 21 kath., 4 sim.) Neben diesen gelehrten Schulen forderte man aber auch die Einrichtung von Bürger- oder Realschulen. Und das mit vollem Recht. Die Zahl derjenigen Schüler aus bürgerlichen Kreisen, die sich mit der Bildung der Volksschulen nicht begnügen wollten, anderseits aber auch nicht später die Universität zu besuchen gedachten, wuchs in demselben Maße, wie sich das Städtewesen mehr und mehr entwickelte. Für solche Schüler wurden Anstalten gesucht, die eine zweckmäßige Vorbildung für Handel und Gewerbe ermöglichten; dazu wurden die Bürgerschulen eingerichtet. Leider aber wurde ihre Entwicklung immer wieder mit der Frage der Berechtigungen verquickt, und um diese zu erweitern, der ursprüngliche Zweck immer wieder aus dem Auge verloren. Aus den Bürgerschulen nach den Vorschriften des Jahres 1832, die schon Latein zuließen und daher „berechtigte höhere Bürgerschulen“ geworden,**) wurden 1859 neunjährige •) Zuerst eingeiührt 1789. Die neuen Bestimmungen kamen namentlich der Beschäftigung mit griechischer Sprache und Literatur zustatten. **) Sobald 1832 die Berechtigungen zugestanden waren, wuchs die Zahl dieser Anstalten in 10 Jahren von 9 auf 41.

2. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 106

1910 - Düsseldorf : Bagel
106 friedliche Kaufleute und feindliche Heere sich trafen, sondern auch als Sitz einer Universität das Ziel der Lernbegierigen. Hier war die feine Bildung zu Hause; es war ein „Klein-Paris“, das zeitweilig literarisch und gesellig den guten Ton angab. Auf dem Gebiete des Buchhandels führte es sogar die erste Einigung Deutschlands herbei. Seine Bildungsanstalten waren schon früher die am stärksten besuchten, wie sie es heute noch sind. Für kaufmännische Zwecke aber, namentlich für den Geldhandel übertraf schon früher Frankfurt a. M. die Stadt an der Pleiße. Die seit 1240 eingerichteten Messen begründeten die erste Blüte. Die Goldene Bulle machte sie 1356 zur ideellen Hauptstadt Deutschlands, wo in der Regel auch die Kaiserkrönung stattfand. Im Geldgeschäft behauptete sich Frankfurt auch noch in der Zeit des Bundes an der Spitze, und als der Ausgleich der Taler-und Guldenrechnung hier überflüssig wurde, entwickelte sich doch der einmal gewonnene Wohlstand weiter, so daß sie auch jetzt noch im Geldgeschäft maßgebend ist. Die gefeiertste Stadt aber war wohl Nürnberg. Sie war die erste freie Stadt gewesen, die sich friedlich von der Verwaltung der burggräflichen Beamten befreite. Innere Kämpfe zwischen Patriziern und Handwerkern waren hier kaum vorgekommen. So konnte eine li iedliche und harmonische Entwicklung der Talente sich vollziehen, die nicht bloß dem Handel, sondern auch der Pflege alles Schönen zugewendet war. Das Kunstgewerbe wurde hier im Großen wie im Kleinen betrieben, und zugleich mit den Erzeugnissen des Orients sendete Nürnberg seine eigenen Kurzen Waren*) in alle Welt hinaus. Die Namen von Peter Vischer und Albrecht Dürer, von Adam Krafft und Veit Stoß mögen wenigstens andeuten, wie vielseitig hier die Pflege des Schönen war. Auch das Handwerk wurde durch die Kunst veredelt (Hans Sachs) und der Kaufmann wetteiferte im Wissen mit den gelehrten Humanisten (Martin Behaim, Willibald Pirck-heimer). Daß aber das alte Nürnberg in dem neuen weiterlebt, verrät uns ein Gang durch seine heutigen Straßen und ein Blick in seine durchgeistigte Industrie. So ist die alte Zeit wieder lebendig geworden. Es sind dieselben Plätze, die einst blühten und dieselben Linien, auf *) Für große, umfangreiche fehlten hier die Transportmittel; es waren „Kurze“ Waren, denen ihre geistige Arbeit den Wert verlieh.

3. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 84

1910 - Düsseldorf : Bagel
84 nun in reicherem Maße der Abzahlung der Kriegsschulden und den Zwecken der friedlichen Arbeit gewidmet werden. Solcher Aufgaben gab es übergenug, auch für Staatszwecke. Denn nicht der Ruhe und dem Behagen gehörte die Folgezeit, sondern der Tätigkeit und den Geboten der Pflicht. Zwei Pflichten zumal waren es, für welche der preußische Staat seine Untertanen in Anspruch nahm. Es waren die allgemeine Wehrpflicht und die allgemeine Schulpflicht. Die letztere war die nächste und vielleicht auch die wichtigste. Schon in den Tagen des Falles hatte der Staat die Frage der Erziehung ernst in das Auge gefaßt. Als Zeichen, daß er auf die Zukunft rechne, stiftete er trotz aller Geldnot bereits 1809 die Berliner Hochschule, die nicht bloß die Fachwissenschaften, sondern auch die höheren Güter der Vaterlandsliebe, der Religion und Sittlichkeit pflegen sollte. In diesem Geiste hatte auch Fichte seine Reden an die deutsche Nation gehalten. Und in gleicher Richtung wurde weitergearbeitet, als 1817 vom Ministerium des Innern das für geistliche, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten abgezweigt wurde. Der erste Kultusminister war v. Altenstein. Hier war er auf dem rechten Posten. In unermüdlicher Tätigkeit traf er seine Anordnungen gleich für das ganze Schulwesen, für die Hochschulen, die mittleren und die Volksschulen. Schon früher hatte der preußische Staat für diese Zwecke mehr getan wie andere Länder. Jetzt aber stand die Schaffenslust in umgekehrtem Verhältnis zu den bescheidenen Mitteln. Es gehörte das musterhafte Beispiel des Finanzministers Ladenberg dazu, der selbst von eiserner Arbeitskraft und spartanischer Bedürfnislosigkeit war, um die Arbeitsfreude und Leistungsfähigkeit in den Beamtenkreisen zu erhalten, so schlecht sie auch alle dafür bezahlt wurden. Unter den Hochschulen kam im Osten namentlich die Universität Halle in Betracht, die in der französischen Zeit geschlossen war, nun aber, im Angedenken an die segensreichen Einwirkungen der Berliner Universität, neu und reich ausgestattet wurde und damit zugleich für die eingegangenen Universitäten von Wittenberg und Erfurt vollsten Ersatz bot. Noch viel reicher und für den preußischen Maßstab viel glänzender wurde die rheinische Universität Bonn im Jahre. 1818 eingerichtet. Sie fand eine treffliche Heimstätte in den verlassenen Schlössern der alten

4. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 95

1868 - Wesel : Bagel
95 N. Noch manches Merkwümge aus -er Negierung Friedrich Wilhelm's Iii. Auf der großen Fltrstenversammlung zu Wien wurde bestimmt, daß Preußen alle Länder wieder haben sollte, welche es im Frie- den von Tilsit verloren hatte. Dazu bekam es noch einen großen Theil vom Königreiche Sachsen, schöne Lander am Rheinstrpme, das bisherige schwedische Pommern nebst der Insel Rügen und von Polen das Großherzogthum Posen. An Baiern und Hannover trat es dagegen einige Landestheile ab. Beim Tode Friedrich Wilhelm's. des Dritten, warunscr Vaterland 5092 Qnadratmeilen groß und zählte Uber 15 Millionen Einwohner. Das ganze Reich theitte man gleich nach dem Frieden in die Pro- vinzen : Preußen, Posen, Pommern, Brandenburg, Schlesien, Sach- sen, Westfalen und die Rheinprovinz. Jede Provinz wurde wieder in Regierungsbezirke, jeder Regierungsbezirk in landräthliche Kreise und jeder landräthliche Kreis in Verwaltungsbezirke getheilt. Der König stand mit der größten Thätigkeit an der Spitze der ganzen Re- gierung im Lande. Jeder konnte sich an ihn wenden und ihm sein An- liegen vortragen, und der gute Fürst hals, wo er nur konnte, und ge- währte gern, wenn es ihm möglich war. Unter dem Könige standen unmittelbar die Minister und der Staatsrath. Die allgemeinen Angelegenheiten jeder Provinz be- sorgte der Oberpräsident, die Regierungen verwalteten das Uevrige bis auf das Kleinste, und ihnen war darin in jedem Kreise der Land- rath behülflich, welcher wieder Helfer in den Amtmännern, Bür- germeistern und den Dorfrichtern oder Dorfschulzen fand. Damit Jedem im Lande sein Recht werde, wurden Kreisgerichte, Appel- lationsgerichte und in Berlin das Ober-Tribunal eingesetzt. Diese Einrichtungen bestehen fast alle noch bis jetzt. In Allem erkennen wir, daß dem Könige nichts lieber war, als das Glück seines Volks. Vom Jahre 1816 bis 1810 verwendete er 150 Millionen für das Wohl seines Landes. Wenn Thenrnng entstand, wenn Ucber- schwemmung, Brandunglück und sonstige Unfälle sich im Lande er- eigneten , so gab Friedrich Wilhelm nicht Hunderte, nein Tausende, ja Millionen, um die Unglücklichen zu unterstützen und den Elenden zu helfen. Solch ein Wirken für Landeswohl und Unterthancnglück segnete Gott. Es entstand in unserm Lande ein ganz freier Bauern- stand, in den Kreisen und Provinzen sprachen die Kreis- und Lanchtände die Wünsche des Volks ans. Die Gemeinheiten wurden getheilt und die Gemeindeschnlden mehr und Mehr getilgt. Ackerbau und Viehzucht verbesserte man. Gewerbe, Fabriken und Mannfac- tnren kamen in Flor. In Leinwand, in Wolle, in Baumwolle, in Seide, in Eisen und Stahl wurden im Lande herrliche Sachen

5. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 96

1868 - Wesel : Bagel
96 gemacht, außerdeur in Kupfer, Gold, Silber, Leder, Papier, Tabak, Zucker, Seife, Essig, Bier, Branntwein, Glas, Porzellan und Steingut. Hin und wieder bildeten sich Gesellschaften, die unsere Maaren nach den fernsten Theilen der Erde schickten, und der König, um dieses zu befördern, schloß mit vielen Staaten außerhalb Deutsch- land's Bündnisse, damit wir unsere Sachen verschicken könnten. Besonders merkenswerth ist der große Zollverein, welchen der König zu Stande brachte, damit in Deutschland ein freier Verkehr statt finde. Zu diesem Zollvereine gehörten Sachsen, Baiern, Würtcm- bcrg, Baden, die sächsischen Hcrzogthümer, die beiden hessischen Reiche, Nassau, die anhaltinischen Länder, Braunschweig, Hannover, Oldenburg, Frankfurt am Main und mehrere kleine deutsche Staaten. Im Innern des Landes wurden Flüsse schiffbar gemacht. Unsere Posten waren so vorzüglich eingerichtet, daß andere Länder diese Einrichtung nachahmten. An der Instandsetzung der Wege war man überall thätig. Fast nach allen Seiten hin sing man an, Eisenbahnen zu bauen. Durch dieses Alles kam der Handel sehr in Flor. Unsere vorzüglichsten Handelsstädte sind Berlin, Frank- furt an der Oder, Stettin, Danzig, Königsberg, Breslau, Magde- burg, Elberfeld, Köln und Aachen. Was der König für die Kirchen und Schulen gethan hat, ist sehr bedeutend. Ueberall erhielten Städte und Dörfer im Lande zur Wiederherstellung, oder zum Neubau ihrer Kirchen und Schulen Tau- sende. Der König, welcher selbst fromm und gottesfürchtig lebte, wünschte, daß seine Unterthanen immer mehr wachsen sollten in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. — Auf die Volksschulen legte man einen großen Werth, darum sorgte man für sie und ehrte die Lehrer. Fast jedes Dorf im Lande bekam seine Schule. Arme Gemeinden unterstützte der Staat, wenn sic die Kosten ihres Schulwesens nicht bezahlen konnten. Die Universitäten und die Künstlerschulcn beför- derten Wissenschaft und Künste. In der Hauptstadt und in den Provinzen wurden prachtvolle Gebäude aufgeführt, um Tagelöhnern Nahrung zu geben und Handwerker und Künstler zu beschäftigen. Die Abgaben im Lande. Es war des Königs größte Sorge, in allen Ausgaben recht sparsam zu sein, damit die Unter- thanen so wenig Abgaben, als nur möglich, bezahlen müßten. Was der König für sich gebrauchte, bezahlte er fast ganz aus seinem eigenen Vermögen, und da er sehr einfach lebte, so bedurfte er nicht viel und verwendete noch Manches davon zum Besten seiner Lande. Die fest bestimmten Abgaben sind bis hierher fast so stehen geblieben. Wir haben die Zölle und die Steuern auf Wein, Bier, Brannt- wein und Tabak, die Abgaben vom Salz, die Stempel-, die Ge- werbe-, die Grundsteuer und die Gebäudesteuer, die Klassen- und Einkommensteuer für das platte Land und die Schlacht- und

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 146

1839 - Wesel : Bagel
146 auf alle Weise zu verfeinern, gab dem Staat weise Einrichtungen, und hob den Gottesdienst besonders durch Anstellung der heiligen Dichter und Sänger. 16. Salomo. (1018 — 980 v. Chr.) Ein Liebling Davids, bestieg Salomo mit Hintansetzung seiner älteren Brüder im 22sten Jahre seines Alters den Thron und genoß während seiner friedlichen Regierung die Früchte der Mühen seines Vaters. Durch dessen vielseitige Erfahrungen belehrt und von den Weisen des Hofes unterrichtet, verschaffte er sich in kurzer Zeit durch seinen feinen Verstand, seine hohe Bildung und durch ausgezeichnete Liebe zu den Künsten den Beinamen des Weisen. Die Vervollkomm- nung der von David begründeten Einrichtungen, seine weisen richter- lichen Urtheile, besonders aber der von seinem Vater beschlossene, von ihm aber ausgeführte Bau jenes berühmten Tempels, der an Größe, Pracht und Schönheit Alles übertraf, was man bis jetzt von Werken der Baukunst gesehen hatte, verbreiteten seinen Namen weithin; ja viele Fremde wurden durch den Glanz seiner Hofhaltung nach Jerusalem gezogen. Diesen Glanz zu erhalten, machten ihm seine unermeßliche Reichthümer leicht möglich, welche besonders durch Beförderung der Schifffahrt und eine geordnete Finauzverwaltnng anwuchsen. Seine Gerechtigkeit und weise Anstalten erhielten ihm die Achtung und Ehr- furcht des Volks und die Ruhe nach außen sicherte er durch ein geübtes Heer, welches 12,000 nach ägyptischer Art gerüstete Krieger und 1400 Streitwagen zählte. Wie aber auf der einen Seite der Wohlstand des Volkes gehoben und überall im Lande Bildung verbreitet wurde, so wirkte das vom Hof gegebene Beispiel der Ueppigkeit nachtheilig auf die Sittlichkeit seiner Unterthanen. Auch mochten Manche, welche ihre bisherigen einfachen Sitten beibehielten und denen der mvrgenländische Lurus ein Aerger war, unzufriedene Gesinnungen hegen, welche indessen bei seiner feststehenden Macht nicht lallt werden durften. Die Aufnahme einer Menge ausländischer Weiber in sein Frauengemach bewies, daß

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 83

1839 - Wesel : Bagel
83 Burg lange Ceoropia stieß. Seine 50 Jahre läng andauernde Regierung war von den segensreichsten Erscheinungen begleitet. Lange in Sais an der Mündung des Nils wohnend, statte er die Gesittung Aegyptens sich vollkommen angeeignet und war bestimmt, der Gründer eines Staats zu werden, der es in Wissenschaft, Kunst und feiner Bildung allen andern aller Zeiten zuvortstat. Er weihte sein Volk in die Geheimnisse der Religion ein, lehrte es die Vortheile des gesellschaft- lichen Lebens kennen, und beförderte Ackerbau rmd Schifffahrt. Den Oelbaum machte er der Minerva, als der Schutzgöttin Athens, heilig. Sein Andenken verewigte ein Grabmal im Parthenon oder Minerven- tempel, der auf der Akropolis prangt, und das Sternbild des Wasser- manns wurde ihm geweiht. Endlich wanderte auch Pelops, Sohn des lydischen Königs Tantalus, ans Kleinasien nach Griechenland ein, bewarb sich um die schöne Hippodamia in Elis und bekam mit der Braut das Reich. Von ihm erhielt die Halbinsel den Namen, während sie vorher Apia hieß, von Apis, einem Sohn des Jnachus. Seine Söhne Atreus und Thpestes, deren Familiengeschichte von Mord und Blut bezeichnet ist, verdrängten die Nachkommen des Danaus fast ganz aus dem Peloponnes. Des Atreus älterer Sohn, Agamemnon, ward König von Mycene, der jüngere Menelaus, durch die Heirath mit der Helena, König von Sparta. In diese Zeit fällt die Einführung der Orakel, des Amphiktponen- oder Völkergerichts zu Anthela, einem Flecken bei den Thermvpylen, die feierlichen Spiele in Olympia, die Gesetzgebung des weisen Minos auf Kreta. Mit dem Argonautenzug beginnt das heroische Zeitalter. Aeson, König von Jolkos in Thessalien, hatte die königliche Würde seinem Sohne Jason übergeben, während seiner Minderjährigkeit aber seinen Halbbruder Pelias zum Reichöverweser ernannt. Als nun Jason zu der bestimmten Zeit das väterliche Reich zurückforderte, so erklärte Pelias, er wolle ihm das Reich nicht vorenthalten, nur solle er zuvor das goldene Vließ oder das Fell des Widders holen, auf welchem Phrirus und Helle über die Meerenge der Dardanellen geritten (Hellespont, Meer der Helle, weil sie darin ertrank) wären und das in Colchis am schwarzen Meere in einem geweihten Haine an einer Eiche aufgehängt war. Jason, voll Muth und nichts Arges ahnend, forderte nun alle Wackeren auf, diese Fahrt mitzumachen, welche Gelegenheit zu Heldenthaten Veranlassung geben mußte. Die Vorzüg- lichsten, welche sich an dieses Unternehmen anschloßen, sind: Herkules, durch seine Stärke bekannt, die Helden Castor und Pollur, Polens, Admet, Melcager, der den kalydonischen Eber erlegte, Theseus und der 6*

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 750

1839 - Wesel : Bagel
750 Nachdem Turenne bei Dünkirchen 1658 einen Sieg davongetragen, wurde mit Spanien Friede geschlossen. Der König heirathete die spanische Infantin. Endlich starb Mazarin 1661, 59 Jahre alt, und hinterließ ein ungeheures Vermögen. Nun regierte Ludwig 54 Jahre lang bis an seinen Tod ohne ersten Minister. Auf einen tüchtigen Finanzminister mußte er Bedacht nehmen, da er große Plane in sich trug und vielen Aufwand machte, wozu die starken Ausgaben für Maitressen Vieles beitrugen, deren er mehrere hatte, und von denen er endlich die Frau von Maintenon ehlichte, die zuletzt eine religiöse Richtung verfolgte. Colbert war es, dem Frankreich seinen Handel, seine Fabriken und eine Menge guter Einrichtungen verdankte. Besonders ließ er den Südkanal anlegen, der das mittelländische mit dem atlan- tischen Meere verbindet, und Ackerbau, Künste und Wissenschaften wurden treulich gepflegt. Aus seinem Sohne, dem Dauphin, wollte der König einen vortrefflichen Regenten bilden lassen; aber er starb noch vor ihm 1711. — Ludwigs Aeußeres war königlich und flößte Ehrfurcht ein. Er hatte schöne Gestchtszüge, einen bohen Wuchs und viel Anstand in seinem Benehmen. Nie gieng seine Güte in Vertraulichkeit über. Er schätzte, sey es auch nur, um für einen Gönner der Wissenschaften zu gelten, die Gelehrten und verkannte nur selten die außerordentlichen Menschen, die er für seine Zwecke benützen konnte. Seine Minister und Feldherren und die vielen Dichter, Philosophen und Gelehrte, die unter seiner Regierung glänzten, haben den Ruhm seiner Negierungs- zeit für immer begründet. Nachdem Ludwigs Schwiegervater, Philipp Iv., gestorben, richtete jener sein Auge auf die spanischen Niederlande und Turenne machte reißende Fortschritte. Da schloß Holland, welches für sich besorgt war, mit England und Schweden die Tripelallianz (Dreiverbündung), und nachdem noch vorher der große, wieder zurückberufene Cond« und der Marschall von Luxemburg die Franche Comt« (Frahnsch-Conteh), einen Theil von Burgund, weggenommen, wurde auf des Kriegsministers Louvois (Luwoa) Betreiben Friede geschlossen, Ludwig gab besagte Provinz wieder heraus, behielt aber die in den Niederlanden eroberten Orte (1668). Ein zweiter Raubkrieg wurde auf Louvois Anrathen gegen die vereinigten Niederlande unternommen, da die glänzenden Hoffeste und die vielen unternommenen Bauten Ludwigs feurigen Geist nicht genug beschäftigten. Cond«, Turenne und der große Ingenieur Vauben (Wvbahngh) sollten sich Lorbeeren darin erwerben. Holland wäre verloren gewesen, wäre nicht der noch junge Wilhelm M. von Oranien gn der Spitze gestanden, der mit Ruytcr, dem trefflichen Seehelden,

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 757

1839 - Wesel : Bagel
757 Burgund, und dessen Gemahlin. Endlich, den 25sten August 1714, endete auch er sein thätiges Leben. Leider war diese Thätigkeit nicht von gesegneten Folgen! Das Land hatte eine Schuldenlast von 900 Millionen Thalern, eine Masse guter Arbeiter war dem Lande entzogen, Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen darnieder. Wirklich hatte er auch den Schmerz, zu sehen, wie seine nächste Umgebung immer kälter gegen ihn wurde. — An seinem Hofe hatte immer die größte Pracht geherrscht, Fest reihte sich an Fest und Tausende waren aufgewendet worden. Die Hofetikette war unglaublich strenge: Alles drehte sich um Ludwigs eitles Ich. Nie ein Freund der Lektüre, that er auch für die Schulen Nichts. In religiösen Dingen war er bigott. Er hatte das Volk in Armuth versetzt und durch schlechtes Beispiel der Sittlichkeit beraubt. Alles jauchzte bei der Nachricht von seinem Tode. 130. Peter der Grosze und Carl Xii. cnoo.) Betrachten wir das Feld der Geschichte, so finden wir, daß immer Gegensätze nothwendig waren, um das Bessere zu entwickeln, da nur aus dern.kampfe das Bessere hervorgeht. Im Jahr 1016 war Jaroslaw Ezar oder Großfürst geworden, der Vieles für Rußlands Bildung that. Jaroslaws 11. Sohn, Ale- xander, schlug die Schweden an der Newa, daher Alexander Newski. Sein jüngster Sohn Daniel nannte sich zuerst Großfürst von Moskau und erbaute daselbst den Kreml, eine Veste, aus vielen Gebäuden bestehend. Iwan Wasiljewitsch 1. gelang es 1481, sein Land von den Tartaren zu befreien. Unter ihm entstanden die Kosaken, mißvergnügte Russen, von Polen und Tartaren gedrängt, die sich in die Ukräne Zurückzogen. Seine Gemahlin Zol, eine griechische Prinzessin, übte einen günstigen Einfluß aus. Iwan Wasiljewitsch Ii. that noch mehr Sur Hebung des Volks. Er berief deutsche Handwerker, Künstler und Gelehrte, gab weise Gesetze, legte Buchdruckereien an und beförderte den Handel durch einen Vertrag (1553) mit Elisabeth. Iwan 1!. errichtete die Strelizen, ein stehendes Heer, eroberte Kasan und Astrachan und bekriegte die deutschen Ritter. Als nach Feodors, Sohn Iwans 11..

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 775

1839 - Wesel : Bagel
775 Ausdrucks und sein herrlicher Stil bleiben unerreicht. Besonders aus- gezeichnet ist seine Schilderung von Naturscenen; dem geringsten Gegenstände wußte er durch eine lebhafte Darstellung etwas Anzie- hendes zu geben. Der Geschmack an der Naturgeschichte wurde allgemein geweckt und Busfons Verdienst fand auch die Anerkennung der Negie- rung. Er wurde in den Grafenstand erhoben und ihm später eine Bildsäule errichtet. Die Geschichte der vierfüßigen Thiere ist sein Hauptwerk. Er starb 1788, 81 Jahre alt. 134. Friedrich Ii. und Maria Theresia. Nachdem Friedrich Hi., Kurfürst von Brandenburg und unum- schränkter Herzog von Preußen, König geworden (1700), suchte er sein Reich auf alle Art zu erweitern und unter seiner und seines Sohnes Negierung zeichnete sich besonders Leopold von Dessau, schlechtweg oder vorzugsweise der Dessauer genannt, aus. Trotz des großen Aufwandes, der an seinem Hofe herrschte, nahmen Wissenschaften, Künste und Gewerbe unter ihm einen bedeutenden Aufschwung. Sein Sohn (er nannte sich Friedrich 1., König von Preußen) Friedrich Wilhelm l., hatte ganz andere Gesinnungen. Er war ein Soldatenkopf und äußerst sparsam, also ein Pedant in politischer und ökonomischer Beziehung, darneben auch ein besonderer Feind des andern Geschlechts. Er errichtete viele vortreffliche Anstalten, nur war er kein Gönner der Wissenschaften. Gegen seine Familie bewies er sich als einen Tyrannen, was besonders eine Tochter von ihm, Friderike, Markgräfin von Baireuth, mit grellen Farben schildert. Friedrich H., sein Sohn, der größte Fürst des löten Jahrhunderts, ivurde 1712 geboren und starb 1786. Da er für Dichtkunst, Musik und Malerei besondern Sinn hatte und ihm die Strenge seines Vaters, kein als einem Militär diese Dinge als Narrheiten erschienen, lästig frei, so beschloß er, zu entfliehen. Seine Schwester, die besagte Fri- kerike, sowie der Lieutenant (Liötenahng, Stcllhalter) Katt und der Page oder Edelknabe Keith wußten um das Geheimniß. Sie wurden eingeholt und Katt vor dem Fenster des verhafteten Prinzen enthauptet;
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